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Nordstrand Aktuell

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Pres­se­mit­tei­lung zu den Vor­wür­fen der Ka­tho­li­schen Pfarr­ge­mein­de St. The­re­sia der Alt-Ka­tho­li­ken ge­gen Bür­ger­meis­te­rin Hart­wig-Kru­se

Flaggen Diskussion

Mit ei­nem Brief vom 24.06.2024 wand­te sich der Kir­chen­vor­stand der Ka­tho­li­schen Pfarr­ge­mein­de St. The­re­sia der Alt-Ka­tho­li­ken auf Nord­strand in Schles­wig-Hol­stein an die Bür­ger­meis­te­rin der Ge­mein­de Nord­strand, Frau Hart­wig-Kru­se.

Hin­ter­grund des An­schrei­bens wa­ren zwei Flag­gen, die seit meh­re­ren Mo­na­ten auf dem Schiff ei­nes Krab­ben­fi­schers im Ha­fen von Nord­strand ge­hisst sind und auf de­nen so­wohl ei­ne EU-Flag­ge als auch ei­ne LGBT­QI-Flag­ge mit ei­nem Mit­tel­fin­ger ver­se­hen sind. Zu die­sen Flag­gen po­si­tio­nier­te sich Frau Hart­wig-Kru­se als Bür­ger­meis­te­rin der Ge­mein­de Nord­strand in­halt­lich be­wusst nicht, was der Kir­chen­vor­stand zum An­lass nah­men, Bür­ger­meis­te­rin Hart­wig-Kru­se die­ses Ver­hal­ten vor­zu­wer­fen.

In sei­nem An­schrei­ben bringt der Kir­chen­vor­stand zum Aus­druck, dass die­ser von der per­sön­li­chen Re­ak­ti­on der Bür­ger­meis­te­rin ent­täuscht sei. Der Kir­chen­vor­stand wirft Bür­ger­meis­te­rin Hart­wig-Kru­se da­bei im Be­son­de­ren vor, dass die­se sich von der Mei­nungs­äu­ße­rung des Herrn Koch nicht öf­fent­lich di­stan­ziert und hin­ter den Per­sön­lich­keits­rech­ten des Schiffs­ei­gen­tü­mers ver­steckt ha­be. Ne­ben an­de­ren Vor­wür­fen for­dert der Kir­chen­vor­stand Bür­ger­meis­te­rin Hart­wig-Kru­se da­zu auf, „zeit­nah öf­fent­lich Stel­lung“ zu be­zie­hen. Die­ser Brief wur­de über­dies im Got­tes­dienst vom 30.06.2024 öf­fent­lich ver­le­sen.

Bür­ger­meis­te­rin Hart­wig-Kru­se hat das An­schrei­ben der Kir­chen­ge­mein­de und ihr ei­ge­nes Ver­hal­ten dar­auf­hin von ei­ner Kie­ler Rechts­an­walts­kanz­lei recht­lich über­prü­fen las­sen. Die Kanz­lei kommt in ih­rem Gut­ach­ten zu dem Er­geb­nis, dass Bür­ger­meis­te­rin Hart­wig-Kru­se recht­mä­ßig ge­han­delt hat. Sie ist als staat­li­che Funk­ti­ons­trä­ge­rin zur mei­nungs­frei­heit­li­chen Neu­tra­li­tät ver­pflich­tet und war nicht be­fugt, zu den streit­ge­gen­ständ­li­chen Flag­gen öf­fent­lich ab­leh­nend Stel­lung zu neh­men. Das His­sen der Flag­ge ist nach der Un­ter­su­chung der An­wäl­te we­der als Volks­ver­het­zung straf­bar noch fal­le die hin­ter den Flag­gen ste­hen­de Mei­nungs­äu­ße­rung aus dem Schutz­be­reich der Mei­nungs­frei­heit des Schiffs­ei­gen­tü­mers. Bür­ger­meis­te­rin Hart­wig-Kru­se war da­mit we­der be­rech­tigt noch ver­pflich­tet, die hin­ter den Flag­gen ste­hen­de Mei­nungs­kund­ga­be öf­fent­lich an­zu­grei­fen.

Spie­gel­bild­lich da­zu ha­be der Kir­chen­vor­stand nach dem Er­geb­nis der Kanz­lei in sei­nem An­schrei­ben das Rich­tig­keits- und Sach­lich­keits­ge­bot ver­letzt, wes­halb Bür­ger­meis­te­rin Hart­wig-Kru­se prin­zi­pi­ell ein Un­ter­las­sungs­an­spruch ge­gen den Kir­chen­vor­stand zu­ste­he. Bür­ger­meis­te­rin Hart­wig-Kru­se hat sich in­des ent­schie­den, von die­sem Recht (vor­erst) kei­nen Ge­brauch zu ma­chen und setzt statt Kon­fron­ta­ti­on viel­mehr auf Kom­mu­ni­ka­ti­on.